Gestatten, Häppy, meine neue Transferpresse. Sie unterstützt mich seit ein paar Wochen bei Kleine Franzosen – im Moment beim Bedrucken der grünen Indianer-Shirts und des „Pocahontas“-Fransenshirt und ich bin total glücklich über diese Anschaffung.

Natürlich hatte ich mir die Frage gestellt, ob eine solche Presse überhaupt nötig sei, denn Platz braucht sie schon, mit 14 Kilo ist sie kein Leichtgewicht und bislang ging es ja doch mit dem Bügeleisen. Mittlerweile hat sich meine Meinung durchaus geändert, auch wenn sich einfache oder kleine Motive auch mit einem Bügeleisen machen lassen. Ergebnis nach Häppies bisherigen „Einsätzen“ ist :
– es kommt einfach darauf an, was man machen will,
– mit dem richtigen Werkzeug macht die Arbeit einfach mehr Spaß,
– die Ergebnisse sehen richtig gut aus und
– schneller als mit Bügeleisen geht es bei der größeren, auf einmal zu bepressenden Fläche allemal.
Auslöser für die Anschaffung einer Transferpresse waren bei mir die Metallic Effekte, die ich unbedingt auf dem Indianer-Fransenshirt aus der diesjährigen Sommerkollektion haben wollte. Diese lassen sich, angeblich ganz einfach, mit speziellen Veredelungs-Folien, die auf den fertigen Plott gepresst werden, erzielen. Stattdessen waren meine bisherigen Ergebnisse mit diesen Folien unter Einsatz des Bügeleisens äußerst bescheiden, nicht vorhanden oder nach zwei Maschinenwäschen wieder verschwunden. Auch den ersten Test am Fransenshirt konnte ich nicht wie geplant an die große-kleine Französin, sondern nur an den freundlichen Müllmann weitergeben. Als sich dann auch noch meine fotografierende, paracord-besessene Freundin in ihren ersten Plotter verliebte, mit halb-professioneller Presse gleich dazu, war es um mich geschehen und ich kam an dem Thema nicht mehr vorbei.
Die Entscheidung für Häppy fiel nicht schwer und jetzt nach knapp 2 Monaten im Einsatz bin ich immer noch begeistert. Darum gibt es heute mein 1. Tutorial über das Making of des Drucks auf dem Indianer-Fransenshirt:
So kommt der Print aufs Shirt
Vorbereitung muss sein: Hier siehst Du das fertig genähte zu bedruckende Shirt, den mit dem Plotter spiegelverkehrt – ganz wichtig – geschnittenen und entgitterten „Wild“-Schriftzug für die Vorderseite und die kleine Sonne für die Rückseite aus schwarzer Flexfolie und die Veredelungsfolie für den Metallic-Effekt. Auf dem Shirt fixiert wird zunächst nur die schwarze Flexfolie. Die auf der Flexfolie klebende durchsichtige Folie dient dem Transfer und hat aufgrund der klebrigen Oberfläche gleichzeitig den Vorteil, dass das Motiv auf dem Shirt nicht bei der kleinsten Bewegung verrutscht.
Die Presse ist je nach Folie auf die entsprechende Temperatur und Presszeit einzustellen. Das ist von Folie zu Folie verschieden und die Angaben findest Du in der Regel bei Deinem Folienhändler.
Ab gehts mit dem Shirt in die Presse. Das Motiv inkl. Transferfolie immer mit einem Bogen Backpapier (das weiße, braunes kann Ränder auf hellen Textilien hinterlassen) oder speziellem Abdeckpapier fürs Plotten abdecken, die Presse schließen und erst nach der voreingestellten Presszeit wieder öffnen.
Ob die Transferfolie vom heißen Plott oder erst nach dem Abkühlen abzuziehen ist, hängt mal wieder von der verwendeten Folie ab. Anschließend das Motiv nochmal abdecken und nach Herstellerangabe nachpressen.
Der Metallic Effekt
Bis hierhin wars einfach. Die Metallic-Beschichtung aufzubringen hatte mich bislang die meisten Nerven und vielviel Kraft gekostet – stell Dir vor, Du legst Dich mit ganzem Körpergewicht, bei mir sind das ca 60 kg, auf Dein Bügeleisen und presst, es wird heiß und nach 10 T-Shirts merkst Du, dass sich langsam Blasen in Deiner Handfläche bilden. Nein Danke. Nicht mehr mit mir.
Hier siehst Du, dass ich die Veredelungsfolien vor dem Aufpressen zerknüllt habe – das macht einen tollen Vintage-Effekt, weil durch das Knüllen die Metallpartikel der Veredelungsfolie nur ungleichmäßig auf die vorgepresste Flexfolie übertragen werden. Ganz wichtig ist, dass der schwarze Plott vor dem Aufpressen der Veredelungsfolie vollständig ausgekühlt ist. Auch das Abdeckpapier ist wieder zwischen Presse und Veredelungsfolie zu legen – auf den Fotos habe ich das leider vergessen.
Nach dem Aufpressen der Veredelungsfolie heißt es wieder warten. Der Plott und die Veredelungsfolie müssen wieder vollständig abkühlen. Erst im kalten Zustand ziehe ich die türkise und goldene Folie ab. Nun hat die schwarze Flexfolie den bunten Effekt angenommen.
Fertig ist das Indianer Fransenshirt aus der Kleine Franzosen Sommer-Kollektion. Einen tollen bunten Sommer wünsche ich Dir und wenn Du Lust hast, viel Spaß beim Nachmachen.
Die Transferpresse Häppy habe ich übrigens einzig allein für diesen Beitrag vorgestellt. In diesem Zusammenhang evtl. entstandene Werbung ist weder beabsichtigt noch beauftragt.